Es gibt viele Arten, sein Geld zu vermehren, und noch mehr Diskussionen und Meinungen darüber. Was eine sinnvolle Geldanlage ist, ändert sich auch über die Zeit. Derzeit (2025) halte ich für die sinnvollste Ausgabe einen breit gestreuten ETF, also: Aktien. Egal, ob man fürs Alter vorsorgen will, für irgendwas konkretes sparen oder einfach sein bereits Erspartes vor der Inflation schützen möchte: In jedem diese Fälle sind Aktien derzeit das Mittel der Wahl. Das war vielleicht vor 10 Jahren noch nicht so, das ist vielleicht auch in 10 Jahren nicht mehr so. Aber weil es derzeit eine gute und zugleich einfache Möglichkeit gibt, sein Geld in Form von Aktien anzulegen, möchte ich hier einmal für Einsteiger beschreiben, wie das geht. Falls du dies auch machen willst oder wen kennst, dem du das nahe legen willst, ohne selbst viel erklären zu müssen: Das hier soll ein einfach verlinkbarer Artikel sein für Leute, die einfach nur ihr Geld in Aktien anlegen wollen, ohne großes Hintergrundwissen, ohne tiefgehendes Wissen auf dem Aktienmarkt.
Disclaimer: Ich bin kein Anlageberater. Du handelst auf dein eigenes Risiko und vor allem auch auf eigene Verantwortung. Ich habe mir mein in diesem Artikel beschriebenen selbst angeeignet. Aktien können im Wert fallen. Ich halte die Wahrscheinlichkeit, dass die von mir in diesem Artikel beschriebenen Wertpapiere (also Aktien oder ETF-Anteile) im Wert in Zukunft steigen für hoch, aber es ist auch möglich, dass sie fallen. Daher: Investiere nur so viel Geld, wie du es verkraften könntest, zu verlieren. Ich selbst bekomme von niemandem Geld oder andere Vorteile, dass ich diesen Artikel hier schreibe bzw. veröffentliche, insbesondere auch nicht von Trade Republic.
Also, los geht’s!
Was ist meine Empfehlung? In den MSCI World investieren. Warum? Da investiert man in sehr viele Aktien weltweit gleichzeitig. Vereinfacht gesagt: Wenn die Weltwirtschaft steigt, steigt der MSCI World und damit auch der Wert des eigenen Investments, und wenn nicht, dann nicht. Aber da die Weltwirtschaft langfristig sehr sicher steigt, macht man mit MSCI World langfristig sehr sicher Gewinn. Es gibt auch andere ETFs, die die Weltwirtschaft abbilden, die können genau so valide sein. Ich hab mit dem MSCI World selbst jedenfalls sehr gute Erfahrungen gemacht, deswegen empfehle ich das weiter.
Wie? Mit Trade Republic. Warum? Trade Republic tut was es soll, es funktioniert, und das reicht dann auch. Trade Republic kommt ferner aus Deutschland und hat auch seinen Hauptsitz in Deutschland und unterliegt damit den strengen deutschen Vorschriften für Banken und Finanzprodukten. Es gibt auch andere Apps, die gleiche Funktionalität haben, aber ich habe mit Trade Republic jedenfalls in den letzten Jahren sehr gute Erfahrungen gemacht und deswegen empfehle ich das weiter.
Man lädt sich also die App im PlayStore oder im App-Store aus. Bei Trade Republic (und auch bei jeder anderen Alternativ-App, die man für Aktienkäufe benutzen möchte) muss man sich dann registrieren inkl. Videoidend (also Verifizierung der eigenen Person, mit Ausweis-Bild hochladen, Selfie machen und/oder ähnliches). Das ist die digitalisierte Version vom Postident. Bei Trade Republic hat man dann eine IBAN, auf die man Geld einzahlen kann. Das Geld, das man investieren möchte, überweist man dann einfach dahin. Diese IBAN ist auch personalisiert. Das heißt: Jede Überweisung an deine Trade-Republic-IABN wird dir zugeordnet, egal von wem sie kommt und egal was im Betreff steht. Wenn man sich erfolgreich registriert hat, verifiziert hat und dann auch Geld dahin überwiesen hat (und es auch angekommen ist, dauert ja je nach Absender-Bank etwas), dann kann man anfangen zu investieren.
Man sucht in der Trade-Republic-App nach “MSCI World USD”. Da findet man dann Ergebnisse im Bereich Aktien, ETFs und Derivate. Was wir suchen, ist im Bereich ETFs. Ich empfehle als Beispiel die beiden Varianten von “MSCI World USD (Acc)” (ISIN: IE00BJ0KDQ92) und “MSCI World USD (Dist)” (ISIN: IE00BK1PV551) von Xtrackers. Was ist der Unterschied? Die Dist-Variante zahlt die Dividenden aus, sprich: Man bekommt gelegentlich ein bisschen Geld ausgezahlt. Die Acc-Variante tut das nicht, weil da die Dividenden gleich wieder reinvestiert werden.
Wenn man die gewünschte MSCI-World-Variante nun angeklickt hat, kann man prüfen, ob man das richtige angeklickt hat. Dazu scrollt man runter zu den Informationen. Da wo Kurs, Fondsvolumen, und weiter Informatinen stehen, kann man nach rechts scrollen. Ganz rechts kann steht dann auch die ISIN. Das ist so eine Art eindeutiger Name für ein Wertpapier. Die kannst du z. B. mit den im vorherigen Absatz beschriebenen ISINs vergleichen, um zu prüfen, ob bei dem richtigen Wertpapier ist. Wenn man das geprüft hat, dann kann man direkt eine beliebige Menge Anteile kaufen. (Der Kaufen-/Handeln-Button ist womöglich ausgegraut, weil die Börse gerade geschlossen hat. Dann muss man natürlich warten, bis die Börse wieder offen ist.) Wenn man dann Aktien gekauft hat, kann man sie bei Trade Republic einfach liegen lassen und warten, dass das Geld arbeitet, während man schläft. Selbstverständlich kann man auch jederzeit in die App reinschauen und sehen, wie sich der Wert der eigenen Investitionen entwickelt.
Wenn man warum auch immer wieder verkaufen möchte, kann man das auch jeder Zeit tun (natürlich wieder Handelszeiten beachten). Man klickt wieder das gewünschte Wertpapier an und klickt auf den Verkaufen-Button. Es ist auch möglich, nur einen Anteil zu verkaufen und nicht gleich alles. Das Geld liegt dann wieder in Euro in deinem Trade-Republic-Account so wie bevor du damit was gekauft hast. Egal ob du Aktien gekauft hast oder nicht: In jedem Fall kannst du dir dein Fiat-Geld (also: das Geld, das du in Form von Euro uninvenstiert in deinem Trade-Republic-Account rumliegen hast) jeder Zeit auszahlen lassen. Geld in deinem Trade-Republic-Account ein- und auszahlen kostet auch kein Geld. Das war auch schon das wichtigste, was du für einmalige Investments wissen muss.
Nun gibt es auch sogenannte Sparpläne. Was ist sind Sparpläne? Das ist im Prinzip sowas wie ein Dauerauftrag für eine Investition. Dann musst nichts mehr manuell machen. Ich empfehle dir, einen Sparplan einzurichten. Dafür bietet es sich an, von deinem normalen Bank-Konto einen monatlichen Dauerauftrag mit dem Betrag, den du monatlich investieren möchtest, an deine Trade-Republic einzurichten. Dann richtest du in Trade Republic einen Sparplan auf den gewählten MSCI-World-ETF ein. Der Button, um das zu tun, ist direkt neben dem Button für einen einmaligen Kauf. In dem Sparplan-Einrichten-Menü kann man dann einstellen, dass einmal im Monat (es sind auch andere Frequenzen möglich) automatisch ein bestimmter Betrag in das gewählte Wertpapier investiert werden soll.
Wenn du das alles bis hier hin gemacht hast: Glückwunsch, du bist fertig, du investierst automtisch jeden Monat Geld in eine Wertanlage mit guten Aussichten auf Gewinn und zugleich langfristig moderatem Risiko und lässt dein Geld nicht einfach durch die Inflation auf dem Giro-Konto vergammeln. Bedenke aber: Wie oben bereits geschrieben, der Kurs kann auch mal fallen. Was macht man da am besten? Das gleiche, wie wenn es steigt: Abwarten und Tee trinken. Langfristig geht es immer wieder nach oben. (Und wenn nicht, dann haben wir weltweit ganz ganz andere Probleme.) Die längste Verlust-Phase der letzten Jahrzehnte hatte man beim MSCI-World, wenn man Mitte 2017 kurz vor Beginn der Weltfinanzkrise gekauft hat, hat es bis Anfang 2013 gedauert, bis das eigene Depot wieder im Plus war. Das waren also nicht mal 6 Jahre, bis man nach einer weltweiten Krise wieder im Plus war. Ich hab jetzt nicht die Aktienkurse bis zum Anbeginn der Zeit zurückanalysiert, aber die meisten anderen Krisen und alle anderen krisen der jüngeren Zeit haben kürzere Zeiträume gehabt, bis das eigene Inventment wieder im Plus war, selbst wenn man kurz vor dem Absturz angefangen hat zu investieren. Also keine Angst haben. Den optimalen Zeitraum zum Einsteigen kann man sowieso nur rückwirkend erkennen, aber man freut sich rückwirkend auch, wenn man es gemacht hat. Durch die Investition in einen breit gestreuten ETF wie MSCI World minimierst du dein Risiko. Und auch wenn du regelmäßig investierst (damit meine ich den oben beschriebenen monatlichen Sparplan), minimierst du dein Risiko, weil du automatisch mal zu einem vergleichsweise hohen, mal aber auch zu einem vergleichsweise niedrigerem Kurs einkaufst. Da die Weltwirtschaft aber langfristig nur nach oben geht, wird es schwerer, Verlust zu machen, je früher man einsteigt. (Siehe auch das Beispiel mit der Coca-Cola-Aktie dazu.)
So. War es das? Im Prinzip ja, aber nein. Es gibt noch mehr Sachen, die du einfach wissen solltest, ohne dass du jetzt wahrscheinlich noch irgendwas konkret tun musst. Weil was kostet das denn nun? Womit verdient Trade Republic sein Geld? Für jede Transaktion in Form eines einmaligen Kaufs oder Verkaufs eines Wertpapiers bezahlt man 1 Euro. Diese Tatsache wird meines Erachtens etwas versteckt, aber sei’s drum. Einerseits ist es immer noch recht günstig für Otto-Normalanwender und andererseits betrifft dich das vielleicht gar nicht. Weil die oben beschriebenen Sparpläne sind soweit ich weiß immer noch gänzlich kostenfrei. Trade Republic mag andere Dienstleistungen haben, die Geld kosten, aber an den Leuten, die nur Sparpläne haben, verdient Trade Republic nicht so sonderlich viel.
Wie ist das mit Steuern und so? Muss ja auch alles korrekt abgerechnet werden. Kurz vorweg: Was muss eigentlich versteuert werden? Kapitalerträge. Heißt: Wenn man ein Wertpapier kauft, und mit höherem Gewinn verkauft, muss man den Gewinn versteuern. Also normalerweise hätte man ja die Differenz von Verkaufspreis und Kaufspreis als Gewinn, aber auf diesem Gewinn zahlt man 25% Kapitalertragssteuer. Auf diese Kapitalertragssteuer zahlt man aber nochmal 5,5% Solidaritätszuschlag und ggf. noch Kirchensteuer. Wenn du nichts verkaufst, selbst dann musst du womöglich noch Vorabsteuer bezahlen. Und umgekehrt wenn man mit Verlust verkauft, ist das ärgerlich, aber dann fallen keine Steuern und Abgaben an, weil es keine Gewinne gibt, die versteuert werden können. Klingt insgesamt aber nach vielen Abzügen und ist es auch, sowohl in relativen als auch in absoluten Zahlen. Da kann aber Trade Republic nichts für, denn das sind Steuerregeln, an die sich auch alle anderen Alternativ-Anbieter halten müssen, egal wo du nun Wertpapiere kaufst und verkaufst. Lass dich von den komplizierten Steuerregeln aber nicht abhalten: Die Gewinne werden zwar durch Steuern und Abgaben zu einem gewissen Anteil geringer, aber sie sind weiterhin da. Sie können dadurch nicht zu Verlusten werden. Aber das Praktische aus Nutzersicht ist: Die Anbieter müssen in Deutschland diese Steuern und Abgaben automatisch ans Finanzamt abführen. Das heißt, Trade Republic rechnet für dich deine Gewinne aus und versteuert sie entsprechend und berücksichtigt dabei Kapitalertragssteuer, Vorabsteuer, etc. Dadurch kann man eigentlich nichts falsch machen. Nichts desto trotz schadet es nicht, dem Steuerberater das zu sagen, auch wenn es wahrscheinlich höchstens einen geringen Effekt haben dürfte, wenn man einfach nur in Sparpläne investiert. Melden macht frei und so. Wenn du aber mit Verlust verkaufst (Stichwort Verlustrechnung) oder du generell versuchen willst, das “Maximum herauszuholen”, dann solltest du über deine Investitionen auf jeden Fall mit deinem Steuerberater reden. Steuerrecht ist kompliziert und ich beschreibe hier nur die einfache Variante, mit der man erstmal nichts falsch machen dürfte.
Dann gibt es da noch den Sparer-Pauschbetrag. Was ist das? Das ist ein Steuerfreibetrag. Die ersten 1000 Euro, die du z. B. durch Aktiengewinne oder in Form von Dividenden “verdienst”, sind in Deutschland steuerfrei. Das heißt, die ganzen oben genannten Steuern kommen erst zur Anwendung, wenn du den Freibetrag schon überschritten hast. In Trade Republic kannst du daher (wie auch bei allen anderen Finanzdienstleistern in Deutschland, bei denen du irgendeine Form von Kapitalerträge verdienen kannst) einen sogenannten Freistellungsauftrag erteilen, um genau das einzustellen. Du kannst diesen Freistellungsauftrag auch auf mehrere Dienstleister aufteilen, daher musst du im Freistellungsauftrag auch immer einen bestimmten Betrag (zwischen 0eur und 1000eur) definieren, der angibt, wie viel von deinem gesamten Steuerfreibetrag du da maximal benutzen möchtest. Beispiel: Du kannst bei Trade Republic einen Freistellungsauftrag von 400eur definieren, wodurch die ersten 400eur Kapitalerträge da für dich steuerfrei sind. Trade Republic führt dann nur die Abgaben der darüber hinaus von dir erzielten Kapitalerträge ans Finanzamt ab. Du kannst dann auch analog z. B. noch auf deinem Giro-Konto einen 100eur-Freistellungsauftrag setzen, um die Giro-Konto-Zinsen unversteuert mitzunehmen, weil da die gleiche Kapitalertragssteuer inkl. Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer auf dich zukommen und von deiner Bank daher ans Finanzamt abgeführt werden. Und dann kannst du noch einen Freistellungsauftrag von 500eur bei wo auch immer du noch Kapitalerträge verdienst setzen. Wichtig ist: Achte darauf, dass alle deine Freistellungsaufträge in Summe 1000eur nicht überschreiten. Falls du Fragen oder nicht triviale Bedingungen hast (z. B. bei gemeinsam veranlagten Personen), dann frage deinen Steuerberater.
Wie sicher ist dein Geld bei Trade Republic? Für das Geld, das du bei Trade Republic Geld einzahlst, und mit dem du nichts machst, das also einfach in Euro in deinem Trade-Republic-Account liegt, gilt die Einlagensicherung. Deine Wertpapiere hingegen sind für Trade Republic ein sogenanntes Sondervermögen. Das heißt, das ist rechtlich vom Vermögen von Trade Republic getrennt. Wenn Trade Republic pleite geht, behältst du deine Aktien, ETF-Anteile etc., die du bei Trade Republic gekauft hast. Das ist erstmal sehr gut für dich. Aber auch der möglichen Wert-Entwicklung der Wertpapiere musst du dir bewusst sein. Wenn du beispielsweise 1 Anteil von einem MSCI World ETF kaufst (also mit Anteil ist die Zahl gemeint, die dir Trade Republic anzeigt, wie viele du davon hast), dann wirst du auch immer 1 Anteil von diesem MSCI World ETF behalten. Wenn Trade Republic pleite gehen sollte, kannst du diesen Anteil zu einem anderen alternativen Dienstleister übertragen. Aber du wirst ihn aller Voraussicht nach nicht verlieren. Die Wert-Entwicklung ist aber Spekulation. Heißt: Der Wert kann steigen, der Wert kann sinken. Das heißt: Dann, wenn du dich dazu entscheidest, deinen ETF-Anteil (oder deine Aktie oder was auch immer du vorher gekauft hast) zu verkaufen, dann bekommst du zwar hoffentlich mehr als du vorher bezahlt hast, aber es ist nicht garantiert. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Wert steigert halte ich (genau wie sehr viele andere Menschen auch) für langfristig sehr wahrscheinlich, aber dir muss bewusst sein, dass der Wert auch sinken und längere Zeit auf dem niedrigeren Wert verbleiben kann. Da dies aber wie gesagt sehr unwahrscheinlich ist, lohnt es in aller Regel, die Investition trotzdem zu tun und etwaige zwischenzeitliche niedrigere Kurse einfach “auszusitzen”, also: Nichts tun und warten, bis es wieder steigt.
Geschafft! Klingt kompliziert und nach vielen Sachen, aber so viel ist es tatsächlich gar nicht. Es klingt viel, bis man sich überlegt, was es eigentlich genau bedeutet, wenn man es einfach halten will: Bei Trade Republic registrieren, Dauerauftrag einrichten, Sparplan einrichten. Vielleicht noch Freistellungsauftrag einrichten, wenn du noch ein paar Euro sparen willst. Das war’s. Der Rest (Wertpapier-Kauf, Risikominderung durch Streuung, Kapitalertragssteuer abführen) passiert alles automatisch. Es ist echt nicht viel Arbeit. Wer ein Smartphone hat, für den gibt es im Jahr 2025 keine Ausrede mehr!